Im Rahmen meiner „Pilsingers Sprechstunde“ habe ich die Beratungsstelle für Natürliche Geburt und Elternsein e.V. in München besucht. Die Beratungsstelle ist eine wertvolle Anlaufstelle für werdende Eltern und Familien mit kleinen Kindern. Sie bietet nicht nur fachliche Information, sondern auch konkrete Unterstützung in schwierigen Situationen – von der psychosozialen Beratung über Geburtsvorbereitung und Stillberatung bis hin zu Eltern-Kind-Angeboten wie FenKid®.
Besonders wichtig ist die Fachstelle für Pränataldiagnostik: Hier finden Schwangere Beratung und Begleitung, wenn bei ihrem Kind ein Verdacht auf oder eine Diagnose für eine schwerwiegende Erkrankung oder Behinderung vorliegt. Die Gespräche sind immer ergebnisoffen und haben das Ziel, Eltern zu stärken, bei der Verarbeitung zu unterstützen und neue Perspektiven zu eröffnen. Für dieses Engagement wurde die Fachstelle bereits mit dem Anita-Augspurg-Preis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet.
Im Gespräch mit den Mitarbeiterinnen haben wir uns auch intensiv mit dem Nicht-Invasiven Pränataltest (NIPT) beschäftigt. Wir sind uns völlig einig: Der Test bringt erhebliche medizinische und ethische Probleme mit sich. Falsch positive Ergebnisse können Eltern stark verunsichern und im schlimmsten Fall zu voreiligen Entscheidungen führen. Zudem wird der Test längst nicht mehr nur in Ausnahmefällen eingesetzt, sondern routinemäßig – obwohl das ursprünglich anders vorgesehen war. Invasive Methoden wie die Amniozentese kann er nicht ersetzen. Besonders kritisch ist der gesellschaftliche Eindruck, den der NIPT vermittelt: dass vorgeburtliche Selektion erwünscht sei.
Umso wichtiger ist die Arbeit der Beratungsstelle: Sie macht Mut, bietet Orientierung und unterstützt Familien in allen Lebenslagen – unabhängig von Herkunft, Lebenssituation oder möglichen Belastungen.
Ich danke der Beratungsstelle für den offenen Austausch und ihr großartiges Engagement für Schwangere und Familien in München.